Informationsfeld DORNIER DO17Z, 4Q-JH

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DORNIER DO17Z, 4Q-JH

Am 10. Mai 1940 marschierten die Deutschen in die Niederlande ein, wodurch auch unser Land in den Zweiten Weltkrieg hineingezogen wurde. Obwohl die niederländische Armee an mehreren Standorten starken Widerstand leistete, war die deutsche Übermacht zu groß, und die Armee musste fünf Tage später kapitulieren.

Die niederländische Luftwaffe besaß nur eine kleine Anzahl moderner Flugzeuge. Trotzdem war sie erfolgreich. Experten behaupten, dass die niederländische Luftabwehr oder die Flugzeuge der LVA (Luchtvaartafdeling) im Jahr 1940 rund 450 feindliche Einheiten abgeschossen haben. Eines dieser abgeschossenen Flugzeuge war eine Dornier Do 17Z mit dem Code 4Q-JH, die zur Aufklärungsstaffel der 7. Fliegerdivision gehörte.

Dieses mittelschwere Bomberflugzeug führte am 10. Mai einen Aufklärungsflug über den Westen der Niederlande durch und wurde dabei von einer Patrouille aus drei niederländischen Jagdflugzeugen beobachtet. Eines dieser Flugzeuge war eine Fokker D.XXI, die zur 2. LVR (dem zweiten Luftfahrtregiment) gehörte. Arnoldus Marcelis (Chris) van der Vaart startete an diesem Morgen vom Flughafen Ypenburg. Über dem Kagerplassen sichtete er die Dornier. Er griff das Flugzeug an und beschädigte es so stark, dass die deutsche Besatzung es nicht mehr in der Luft halten konnte. Die vier Besatzungsmitglieder verließen das Flugzeug über dem Ort Noorden (Südholland). Nach ihrer Landung wurden sie von Reichsfeldwächter Bergonje verhaftet und entwaffnet. Anschließend brachte man sie in die Zelle des lokalen Polizeipostens in Noorden. Eines der Besatzungsmitglieder verletzte sich beim Absprung am Auge. Die Polizei brachte ihn zu einem Arzt in Nieuwkoop, der die Wunde behandelte. Danach wurde er zurück nach Noorden gebracht. Am 11. Mai überstellte die Polizei die vier Deutschen den niederländischen Soldaten, die die Bewachung übernahmen.

Nachdem die Besatzung das Flugzeug verlassen hatte, blieb es noch eine Weile in der Luft. Schließlich stürzte die Dornier auf einer Weide an der Mijdrechtse Dwarsweg in Wilnis ab.
Die niederländische Fokker D.XXI blieb jedoch nicht unbeschädigt. Der Motor hatte Schaden genommen, und van der Vaart verlor zunehmend an Höhe. Schließlich gelang es ihm, Schiphol mit einem Gleitflug zu erreichen. Van der Vaart überlebte den Zweiten Weltkrieg und flog später für die KLM. Leider kam er am 12. Juli 1949 ums Leben, als sein Flugzeug, eine Constellation mit der Registrierung PH-TDF und dem Namen “Franeker”, beim Landeanflug auf den Flughafen Bombay (Indien) gegen einen Hügel prallte.

Pilot: Oberfeldwebel E. Rättig
Beobachter: Oberleutnant H. Florin